Einst stand ein Kurhaus hoch über dem See
Die Geschichte des Segeberger Kurhauses von 1884 bis 1968 (Segeberger Blätter 4)
Autor(en): | Peter Zastrow, Hans-Werner Baurycza (beide ebenfalls Hrsg.) |
Auflage: | 1. Aufl. 02/2012 |
Umfang: | 96 Seiten, zahlr. bisher unveröffentlichte Abb. |
Format: | 21 x 29,7 cm (DIN A4 - Querformat) |
ISBN: | 978-3-943403-11-4 |
9,50 €
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Inhalt
Nur 84 Jahre lang stand hoch über dem Großen Segeberger See ein mit zwei Türmen gekrönter, schmucker Prachtbau - das Segeberger Kurhaus. In seinem, mit zwei Wandelgängen verbundenem Badehaus wurden Sol- und Moorbäder verabreicht. Das Aushängeschild des Bades war die aus einem Brunnen am Kalkberg geförderte 27-prozentige Natursole, Deutschlands stärkste Sole. Mit ihr wurden große Heilerfolge erzielt.
Gegründet und erbaut wurde dieses Solbad 1884 von einem gebürtigen Segeberger, der sein Vermögen in Finnland erworben hatte. Bereits ein Jahr später nahm die wechselvolle Geschichte der Anlage und den damit einhergehenden Höhen und Tiefen ihren Anfang. So zog während des Zweiten Weltkrieges die Marine mit der Marineintendantur ins Kurhaus, inklusive Bade- und Gästehaus, ein. Britisches Militär, Balten und Polen folgten bei Kriegsende. Was man im Herbst 1946 der Solbad GmbH wieder überließ, waren die vier Wände, der Fußboden und das Dach, durch das allerdings der Regen tropfte, und einige wenige unversehrte Fensterscheiben. Während das Kurhausrestaurant und das Hotel recht bald wieder den Betrieb aufnahmen konnten, lief der Bäderbetrieb erst Jahre später wieder an. Denn für die in Reichsmark gezahlten Entschädigungen konnte man aufgrund der begrenzt verfügbaren Metall-Kontingente kein Material erhalten. Nach der Währungsreform hatte man zwar Material, aber nicht mehr das nötige Geld. So war nur eine Instandsetzung, aber keine erforderliche grundlegende Modernisierung möglich. Wegen Unrentabilität schloss die Badeabteilung 1956, das Kurhausrestaurant und das Hotel folgten nach einigen Turbulenzen 1964. Schließlich riss man 1968 das in die Jahre gekommene und marode gewordene Badeetablissement ab. An gleicher Stelle errichtete man, ganz im Baustil der 70er Jahre, ein Hotel mit Festsaal und ein Hochhaus mit Wohnungen.
In vielen Beiträgen, Zeitungsartikeln und Zeitschriftenaufsätzen wurde an die Zeiten des Kurbades erinnert. Doch eine zusammenhängende, umfassende Abhandlung fehlte bisher. Der vorliegende Band 4 der SEGEBERGER BLÄTTER schließt diese Lücke. Vom Kurhaus und seiner Umgebung, die damalige Segeberger Attraktion, gibt es natürlich sehr viele Postkarten und Fotografien. Daher enthält dieses Buch weit über 200 Bilder, darunter auch viele bisher unveröffentlichte Aufnahmen. Hierdurch wird der Versuch unternommen, dem Leser auch visuell den Charme der ehemals glanzvollen Zeit des Segeberger Kurhauses nahe zu bringen.